Runter von der Couch und öfter Raus! Das ist mein Vorsatz für 2022 mit dem ich bereits im Winter starte.
Ollowains Blick wanderte über die Waldterrassen. Er könnte hier Stunden sitzen, ohne des Schauens müde zu werden. Der Anblick der Natur vermag die Seele zu heilen
Bernhard Hennen, Elfenwinter
Über obiges Zitat bin ich gestolpert, als ich auf dem Appalachian Trail wandern war, denn hier erging es mir genauso wie Ollowain. Ab dem ersten Schritt beim Wandern setzt bei mir die Freiheit ein. Denn egal ob man die unendliche Weite des Horizonts, riesige überragende Berge oder einfach nur die Bäumen im Wald betrachtet - Natur tut einfach gut und heilt die Seele!
Wir brauchen mehr davon, vor allem als Ausgleich zum Alltag und doch ist es selbst in den Pandemie-Jahren immer seltener geworden, dass wir the great outdoors genossen haben, obwohl das sich ja gerade in dieser Zeit anbietet.
Hier sind unsere Strategien um mehr Draußen zu sein und unsere Seele zu heilen.
Auch gelangweilt vom Spazieren?
Mache deinen Spaziergang zum Erlebnis. Immer nur die gleichen zwei Runden ums Haus oder immer nur den gleichen Feldweg entlang ist öde.
Lass einen Drachen steigen.
Kurz bevor wir das Haus verlassen checken wir mit einem kurzen Blick auf die Wetter-App die Windgeschwindigkeit.Dabei sei gleich gesagt, wer glaubt, dass Drachensteigen eine reine Herbstaktivität ist, liegt falsch.
Einsteiger-Kites wie der Skymonkey Airtwister sind auch schon bei leichtem Wind sehr gut in die Luft zu bekommen. Den Angaben nach ist der Kite für Windstärken zwischen 2 und 6 ausgelegt, was in etwa 10 - 49 km/h entspricht. Wir hatten ihn bisher nur bis zu maximal Windstärke 4 in der Luft, aber wenn eine Böe aufkommt spürt man die beeindruckende Kraft des Windes.
Um die Lenkmatte zu fliegen, braucht man nur eine kleines Stück freie Wiese ohne größere Hindernisse wie Bäume oder Stromleitungen.
Kleiner Tipp — Nimm eine Thermoflasche Tee mit um dich aufzuwärmen.
Suche grüne Punkte auf Google Maps
Gerne halte ich auf Google Maps nach Reisezielen in fernen Ländern aber auch in meiner unmittelbaren Umgebung Ausschau. Zum Beispiel befindet sich bei uns in der Nähe ein Damwild Gehege, dessen Einwohner immer sehr erfreut sind, wenn man ihnen die Kastanien reicht, die auf der falschen Seite des Zauns gelandet sind.
Wasserbüffel im Schwäbischem Donaumoos. Ich habe es erst auch nicht geglaubt, aber es ist wahr! Überhaupt gibt es entlang dieses Abschnittes der Donau besonders schöne Natur und viele Tiere zu sehen, wie zum Beispiel Schottische Hochland-Rinder, Merino-Schafe und Exmoor-Ponies. Es gibt angelegte Wander- und Naturerlebnis-Wege, Aussichtspunkte und es ist von uns aus innerhalb einer Stunde mit dem Fahrrad zu erreichen. In der Nähe gibt es auch eine Straußenfarm.
Halte Ausschau nach grünen Punkten auf Google Maps und erkunde deine Umgebung!
Versuch doch mal Geo-Caching
Ich weiß, beim Geocachen gibt es eine große Community und ich kenne mich bei deren Gepflogenheiten nicht all zu sehr aus, deswegen möchte ich dazu gar nicht zu viel sagen.
Aber ich habe mir mal die kostenlose app c:geo installiert, und ich war erstaunt wie viele Caches es in meiner unmittelbaren Umgebung gibt. Caches sind Orte an denen eine Kleinigkeit versteckt ist. Meistens ist in einer kleinen Box oder Ähnlichem ein kleines Logbuch enthalten, in das man sich eintragen kann. Im Anschluss sollte man es wieder so verstecken, wie man es vorgefunden hat, damit die Freude für die Nächsten die Gleiche ist.
Caches findet man an den unterschiedlichsten Orten. Manchmal an Stellen wo man fast täglich daran vorbei läuft, manchmal aber auch an eher abgelegeneren Orten. Es gibt verschiedene Arten von Caches, bei denen man zum Beispiel rätseln muss, oder an einem Cache nur einen Hinweis auf den Nächsten findet. Geocaching wirkt wie eine magische Parallel-Welt, die unbedingt einen Versuch wert ist!
Lass dich nicht vom Wetter abschrecken
Gerade im Winter kann das Erlebnis in der Natur besonders wertvoll sein, da man ja tendenziell doch eher dazu neigt im kuschelig warmen, auf dem Sofa zu bleiben. Vor allem wenn man den ganzen Tag arbeitet und es dann schon draußen dunkel ist.
Geh doch mal mit Stirnlampe raus! Das ist eine tolle Möglichkeit auch in der kalten Jahreszeit unter der Woche nach der Arbeit noch raus zu gehen.
Aber ist es nicht total matschig und dreckig draußen?
Schuhe
Das war zumindest unsere häufigste Ausrede, dass wir keine Lust hatten die Schuhe ein zu sauen, oder gleich nach den ersten 5 Minuten durchweichte Socken zu haben. Die Lösung ist so einfach war aber doch so fern. Wir brauchten einfach die richtigen Schuhe!
Manche Leute kaufen sich Wanderschuhe für über dreihundert Euro und gehen im Jahr nur vier mal in die Berge. Wir haben uns Wanderschuhe gekauft, natürlich mit dem Hintergedanken damit auch in die Berge zu gehen, aber warum nicht auch im Winter damit über die Wiesen und durch den Wald stapfen?
Klar werden die auch dreckig, aber die muss man ja nicht im Alltag anziehen, und deswegen auch nicht nach jedem Mal putzen. Seit wir die neuen Schuhe haben, gehen wir jedenfalls fast so ausgiebig spazieren wie im Sommer. Einen Schal, eine Mütze und eine warme Jacke hat man vermutlich wahrscheinlich eh schon und mehr braucht man nicht!
Außer vielleicht doch das bisschen extra Abenteuer?
Wintersport
Anstelle von den Winter als Pause für die Outdoor-Aktivitäten zu sehen, kann man auch einfach direkt in den Wintersport einsteigen. Dabei gibt es auch die verschiedensten Grade der Ausgefallenheit.
Winterwandern
Am einfachsten ist es einfach Winterwandern zu gehen. Dabei handelt es sich um meist extra präparierte und ausgeschriebene Wege, die man auch im Winter mit normalen Wanderschuhen begehen kann. Ausgangspunkt sind die üblichen touristischen Orte wie auch in den anderen Jahreszeiten. Zum Beispiel von Oberstdorf aus gibt es 140 km Winterwanderwege. Vor allen in den Tälern sind die Wege meist sehr einfach zu begehen, aber manche führen auch etwas höher hinaus.
Schneeschuhwandern
Gerade wenn es mal etwas Abseits von befestigten Wegen gehen soll oder viel Neuschnee liegt braucht es Ausrüstung um nicht im Schnee zu versinken. Jeder der es mal versucht hat, weiß, dass es sonst sehr schnell sehr anstrengend werden kann. Kaum mehr Ausrüstung als beim Wandern braucht man für eine Schneeschuhtour. Und das Beste, Schneeschuhe sind gar nicht mal so teuer, denn diese kann man schon ab 10-15 € ausleihen.
Skitouren
Die nächste Steigerung zur Schneeschuhtour ist dann wohl das Skitouren. Ich habe über meine erste Tour mit dem Splitboard bereits berichtet. Besonders nochmal durch die Pandemie angefeuert, erfreut sich das Skitourengehen immer größerer Beliebtheit. Dabei steigt man mit Fell unter den Ski einen Berg hinauf, und kann diesen im Anschluss abfahren.
Immer beliebter werden dabei auch Pistentouren, wobei man sowohl am Pistenrand entlang aufsteigt, als auch auf der Piste wieder abfährt. Viele Skigebiete, wie zum Beispiel an der Jennerbahn weisen eine beschilderte Tour für Skitourengeher aus. Der Vorteil ist natürlich, dass man sich nicht viel Gedanken um Lawinen machen muss. Am Füssener Jöchle gibt es auch die Kombination aus Aufstieg im Gelände und Abfahrt auf der Piste.
Ansonsten liegt für viele der Reiz beim Skitouren darin unabhängig von Liften und Pisten auf den Berg zu steigen und abzufahren. Am besten, wenn es ordentlich Tiefschnee gibt. Dabei muss man jedoch unbedingt auf die Lawinenlage achten und die entsprechende Ausrüstung haben.
Es solle natürlich darauf geachtet werden die Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen einzuhalten. Beim Planen der Tour helfen Apps wie alpenvereinaktiv.com, auf denen diese Schutzgebiete eingezeichnet sind.
Plane Projekte im Voraus
Was gibt es Schöneres, als bei einem gemütlichen Abend eingewickelt in der warmen Decke in Gedanken zu schwelgen und die nächste Tour zu planen? Und sind die Eckdaten im Voraus geplant, ist man direkt bei nächster Gelegenheit einsatzbereit. Egal ob das bedeutet, in der kälteren Jahreszeit ein Gut-Wetter-Fenster auszunutzen, oder einfach im Sommer jede Menge Auswahl zu haben.
Kleiner Tipp — Schreib dir eine Packliste, um besonders schnell beim Packen zu sein mit Sicherheit keinen deiner Ausrüstungsgegenstände zu vergessen. Dazu gibt es viele praktische Helfer, wie zum Beispiel Lighter Pack, die gleichzeitig sogar noch helfen das Gewicht zu optimieren.
Hast du keine Lust, Touren selbst zu planen?
Dann lass dich von uns auf diesem Blog inspirieren!